Albanischer Politiker aus Montenegro fordert Volksabstimmungen in Montenegro und Kosovo über Status

Podgorica, 23.8.2004, MINA, engl.

Die demokratischste Lösung für die Stabilität auf dem Balkan wäre die Abhaltung paralleler Referenda in Montenegro und Kosovo. Diese Ansicht vertritt der Vorsitzende der Demokratischen Union der Albaner (DUA), Ferhet Dinosa (Ferhat Dinosha – MD). "Falls die Gespräche zwischen den Regierungen Serbiens und Montenegros über die Trennung nach dem Vorbild der Tschechischen Republik und der Slowakei fehlschlagen, wäre es die demokratischste Lösung, parallele Referenda in Montenegro und dem Kosovo abzuhalten", erklärte Dinosa gegenüber MINA. Zu der Auffassung, dass die internationale Gemeinschaft Bedingungen für die Gespräche zwischen beiden Regierungen in einem erweiterten Kontext stellen würde, oder vielmehr, dass sie sich auf die ungelöste Kosovo-Frage und die Sicherheitslage auf dem Balkan berufen würde, sagte Dinosa, das sei eine weitere Bestätigung dafür, dass der Zerfall der früheren SFRJ (Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien – MD) immer noch nicht abgeschlossen sei.

"Die internationale Gemeinschaft, besonders Europa, müssen begreifen, dass sie, wenn es ihr Bestreben ist, die Sicherheitslage auf dem Balkan zu stabilisieren, dann auf die Existenz der beiden Staaten Montenegro und Kosovo zählen muss. Das wird entscheidend für den Abschluss der Auflösung der ehemaligen SFRJ sein", sagte er.

Darüber hinaus ist der DUA-Vorsitzende der Ansicht, dass die Feststellung des Status von Kosovo und Montenegro nicht so eng zusammen hänge, wie die internationale Gemeinschaft annehme.

"Aber die internationale Gemeinschaft muss auch den Willen der Mehrheit in Betracht ziehen. Montenegro hat sein eigenes Projekt und seinen eigenen Weg zur Bestimmung seines Status und das ist etwas, auf das die Bürger Montenegros die beste Antwort geben können", so Dinosa. Er fuhr fort, Kosovo beschreite ebenfalls einen Weg zu seinem künftigen Status, unabhängig von den künftigen Beziehungen zwischen Serbien und Montenegro. (MK)