Albanische Parteien in Mazedonien noch ohne eigene Präsidentschaftskandidaten
8. März 2004Skopje, 8.3.2004, DNEVNIK, mazed.
Die Demokratische Partei der Albaner [in Mazedonien] DPA hat erklärt, sie werde einen eigenen Kandidaten für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen nominieren. Die Partei setzt sich für die Sicherstellung eines Vizepräsidenten-Postens ein und soll bald auch Verfassungsänderungen in dieser Hinsicht fordern. Die Demokratische Union für Integration [DUI] werde vermutlich auch einen eigenen Kandidaten in die erste Runde der Präsidentschaftswahlen schicken; in der zweiten Runde soll sie dann den Kandidaten der Regierungskoalition unterstützen. Der zentrale DUI-Vorstand soll noch im Laufe des heutigen (8.3.) Tages mit Unterredungen im Hinblick auf die Wahlen beginnen.
Der Vorschlag der Partei für Demokratische Prosperität (PDP), die albanischen politischen Parteien sollten mit einem neutralen Kandidaten antreten, ist damit zu Fall gekommen. Keine albanische Partei war gestern (7.3.) bereit, etwas über ihre Präsidentschaftskandidaten zu sagen.
"Der PDP-Vorstand ist der Meinung, dass die albanischen Parteien einen Kandidaten wählen sollten, damit die Albaner sich als politischer Faktor in dem Land stärker profilieren. Da zur Zeit kein albanischer Kandidat die Präsidentschaftswahlen in Mazedonien gewinnen kann, ist dies notwendiger denn je. Das politische Kapital kann aber andererseits zur Festigung und zur Förderung der politisch-wirtschaftlichen Position der Albaner (in Mazedonien) beitragen", so das PDP-Mitglied Abduladi Vejseli. Die DPA bezeichnete den Vorschlag als "unanständig und unseriös".
"Wir werden demnächst Verfassungsänderungen fordern, weil die Verfassung keine Vizepräsidenten-Posten vorsieht. Mazedonien existiert auf Grund des Kräftegleichgewichts zwischen Albanern und Mazedoniern. Gerade von dieser Harmonie hängt die Stabilität des Staates ab", verlautet aus Kreisen der DPA. (fp)