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"Albanische Nationalarmee" in Mazedonien bestreitet Urheberschaft für Bombenanschlag

12. Februar 2002

– Guerillasprecher beschuldigt Innenminister Boskovski, den Vorfall als Vorwand für einen neuen Konflikt mit den Albanern inszeniert zu haben

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Skopje, 12.2.2002, MAKFAX, engl.

Der Sprecher der so genannten Albanischen Nationalarmee (ANA) hat die Anschuldigungen von Innenminister Ljube Boskovski zurückgewiesen, der dieser extremistischen Organisation vorgeworfen hatte, den jüngsten Zwischenfall im Dorf Aracinovo in der Nähe von Skopje organisiert zu haben. Die sogenannte ATA behauptet, die Spielchen von Innenminister Boskovski zielten darauf ab, einen neuen Konflikt auszulösen.

"Was die Behauptungen des mazedonischen Innenministers Ljube Boskovski angeht, der der ANA die Schuld an dem jüngsten Vorfall in Aracinovo gegeben hat, einschließlich des Vorwurfs, die ANA versuche, Mazedonien zu destabilisieren, bin ich befugt, den Standpunkt des Generalstabs der ANA zu übermitteln. Die ANA hat nichts mit dem Vorfall in Aracinovo zu tun", heißt es in dem von Alban Berisha, dem Sprecher der sogenannten ANA unterzeichneten Kommuniqué.

Uns liegen Informationen aus Quellen im Amt von Boskovski vor, denen zufolge der Zwischenfall von Aracinovo von slawischen Geheimdienstmitarbeitern inszeniert wurde, um einen neuen Konflikt auszulösen. Dieser neue Konflikt hat zum Ziel, die Lieferung von Waffen aus der Ukraine und anderen slawischen Ländern zu beschleunigen", heißt es in dem Kommuniqué der ANA.

Der ANA-Sprecher unterstreicht, dass die Organisation nicht die Absicht habe, dem "herausgeputzten Schwerverbrecher" Boskovski als Vorwand zu dienen, um mit der Unterwerfung der albanischen Bevölkerung in Mazedonien" zu beginnen. "Die Soldaten der ANA stehen bereit, die Befehle des Generalstabs zu befolgen. Sie werden jedoch niemals zivile Ziele angreifen". Boskovski ist dafür verantwortlich, dass Landminen gegen sein Volk gelegt werden, um sie dann als Vorwand für Massaker an Albanern benutzen zu können", heißt es in dem Kommuniqué der ANA, in dem hinzugefügt wird, Boskovski habe seine Leute angewiesen, in Ljuboten, wo im August letzten Jahres acht Soldaten ermordet wurden, Minen zu legen. Dieser Vorfall sei ein guter Vorwand für das Massaker an albanischem Zivilisten im selben Dorf gewesen.

"Der ANA liegen glaubhafte Informationen vor, dass die Bombe in Aracinovo von Zoran Dandarevski gelegt wurde, einem engen Vertrauten von Boskovski und Leiter des Sektors II des Innenministeriums".

"Ich bestreite nochmals jedwede Verwicklung der ANA in den Zwischenfall von Aracinovo. Die ANA richtet keine Bomben gegen Zivilisten. Wenn die ANA Bomben legen will, wird die erste Bombe in Boskovskis Büro gelegt. Wir werden das jedoch nicht tun, denn wir sähen Boskovski lieber im Haager Tribunal als eine Person, die Kriegsverbrechen an Mazedoniern und Albanern begangen hat. (MK)