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"Albanische Nationalarmee" beschuldigt mazedonischen Innenminister, den Zwischenfall mit angeblichen "Mujahedin" inszeniert zu haben

6. März 2002

– Guerillatruppe: "Mujahedin" waren in Wirklichkeit Ausländer, die von mazedonischen Paramilitärs gekidnappt wurden

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Skopje, 4.3.2002, MAKFAX, engl.

Die so genannte Albanische Nationalarmee (ANA) beschuldigt den mazedonischen Innenminister Ljube Boskovski, den Zwischenfall, der sich vor kurzem in Rastanski Lozja in der Nähe des Dorfes Ljuboten ereignet hat, inszeniert zu haben. Die ANA behauptet, es handele sich um eine Verschwörung mit dem Ziel, unschuldige Menschen zu beschuldigen.

"Boskovski und seine Mitarbeiter versuchen, mit inszenierten Morden Sympathien in der internationalen Gemeinschaft zu gewinnen. Boskovski will sich reinwaschen, um dem Haager Tribunal zu entgehen", heißt es nach Angaben der Nachrichtenagentur MAKFAX in dem Kommuniqué der so genannten ANA. "Sogar die westlichen Medien berichten ausführlich über diesen Vorfall, der als großer Erfolg der mazedonischen Polizei gegen den Terrorismus angesehen wird. Nichtsdestotrotz ist dies eine weitere Farce, die von Personen in der Umgebung des Übeltäters Ljube Boskovski inszeniert worden ist. Diese Farce hat das Ziel, den fortgesetzten Staatsterror gegen die Albaner zu rechtfertigen", heißt es in dem von Sprecher Alban Berisha unterzeichneten Kommuniqué.

Die sogenannte ANA behauptet, die sieben angeblichen Mujahedin, die angeblich mit ethnisch-albanischen Gruppen in Mazedonien in Verbindung stehen, seien Personen, die von slawisch-mazedonischen Kräften, bekannt unter dem Namen Lions, gekidnappt worden seien. Laut den Informationen der Mitarbeiter des Militärischen Geheimdienstes der ANA seien die sieben exekutierten Personen Ausländer, die festgenommen wurden, während sie das Territorium der früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien durchquerten.

"Der Exekutionsplan wurde in Regierungsgebäuden ausgearbeitet, gemeinsam mit gefälschten Videobändern, die die ‚Beweise‘ über sieben ‚Mujahedin-Terroristen" und ihre albanischen Verbindungen zeigen. Das Videomaterial wurde Premierminister Ljubco Georgievski vor einer Woche vorgelegt. Der Plan wurde vor Ende der vergangenen Woche durchgeführt, um mehr Öffentlichkeitswirkung zu erzielen, einen Tag, nachdem eine Organisation von großem Einfluss einen Bericht veröffentlicht hatte, in dem die Mängel des Amnestie-Gesetzes aufgelistet wurden. In dem Bericht heißt es, Boskovskis Leute könnten sich Gerichtsverhandlungen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit entziehen", so die ANA. (...)

In den Geheimdienstquellen der ANA wird behauptet, dass das Dorf von Einheiten der Sonderpolizei in der Nacht vor dem Zwischenfall abgeriegelt wurde. Diejenigen, die die ‚Aktion‘ geplant hätten, hätten sicherstellen wollen, dass es keine Zeugen für den Plan gebe. "Den gekidnappten Personen wurden am Samstag (2.3.) kurz nach Tagesanbruch schwarze Uniformen angezogen. Ihre Hände waren gefesselt, und sie wurden zum Tatort gebracht. Die sogenannten "Löwen" führten die Exekution durch", behauptet die ANA.

"Alles andere war ein Spiel der örtlichen Medien, indem sich der Übeltäter Boskovski wie ein Gockel benahm, der die westlichen Botschaften vor Terrorangriffen gerettet habe". "Bestimmte Medien zögerten nicht, die widersprüchlichen Aussagen von Polizeivertretern einschließlich der Erklärung des Kollaborateurs Refet Elmazi (stellvertretender Innenminister) zu zitieren. Elmazi gab der "Deutschen Welle" und der BBC zwei gegensätzliche Auskünfte über die Identität der unglücklichen Auswanderer, die auf ihrer Reise nach Italien Teil von Boskovskis Experimenten wurden. Die unglücklichen Auswanderer ermöglichten es Boskovski, den Retter der westlichen Einrichtungen zu spielen", so die ANA. (...)

(MK)