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Albanische Behörden schließen islamische Stiftung "Al-Haramain"

2. Juni 2004

– Drei arabische Vertreter des Vereins ausgewiesen

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Tirana, 1.6.2004, KORRIERI, alban.

Al-Haramain, eine islamische Stiftung, ist geschlossen worden, nachdem ihre Sponsoren vor einigen Wochen zum Verlassen Albaniens gezwungen worden waren. Dies geschah, nachdem die albanischen Behörden ihre Aufenthaltsgenehmigungen aufgrund von Verdachtsmomenten hinsichtlich ihrer Aktivitäten in Albanien nicht verlängert hatten. Das erfuhr Korrieri aus zuverlässigen Quellen. Weiter heißt es dort, die Stiftung, die bekanntermaßen in Hilfsprojekten engagiert war, sei geschlossen worden. Aus Polizeikreisen in der Hauptstadt hieß es, drei der Direktoren seien in ihr Heimatland zurückgekehrt, da ihnen nicht gestattet worden sei, ihre Aufenthaltsgenehmigungen für Albanien zu verlängern. Die Papiere waren bereits drei Wochen vor der Antragstellung abgelaufen.

Laut Polizeiquellen konzentrierte sich die Aktivität des in Tirana ansässigen Vereins hauptsächlich auf die Verteilung von finanzieller Unterstützung an Waisen und den Bau muslimischer religiöser Einrichtungen. Aus denselben Quellen verlautete, in der Vergangenheit sei die Organisation in der Lage gewesen, die Aufenthaltsgenehmigungen für ihre drei arabischen Vertreter zu verlängern. Die verbliebenen Mitglieder der Verwaltung seien Personen albanischer Nationalität und Staatsbürgerschaft.

Die Stiftung nahm ihre Aktivitäten Berichten zufolge im Jahre 1994 auf, als sie sich als juristische Person beim Bezirksgericht Tirana registrierte. Ihr erklärtes Ziel war es, elternlosen Kindern im ganzen Land finanzielle Unterstützung zu gewähren. Die Direktoren der Stiftung sagten, die karitativen Aktivitäten der Stiftung in der Hauptstadt seien mit Einnahmen aus dem Fitr (jährliche Almosenspenden der Menschen in arabischen Ländern).

Der Verband war sogar in der Lage, der Operation von 1998 zu entgehen, als viele Agenten des ShISh (Staatlicher Sicherheitsdienst – MD) und der CIA zum ersten Mal einer beträchtlichen Zahl von Menschen orientalischer Herkunft das Wohnrecht in Albanien entzogen und sie verhafteten.

Die Polizei von Tirana nannte keine Gründe für die Ablehnung des Antrags auf Aufenthaltspapiere. Aus den Polizeiquellen war auch nicht zu erfahren, ob die drei ausgewiesenen Mitglieder des arabischen Vereins in ein mögliches terroristisches Netzwerk verwickelt waren. Auch wurde kein Grund für die Ausweisung genannt. (MK)