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Albaniens Sozialistenchef Fatos Nano mit Oppositionsführer Sali Berisha zusammengetroffen

19. Juni 2002

– Beide Rivalen wollen sich auf Verfahren für Wahl eines Konsenskandidaten ins Präsidentenamt einigen

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Köln, 18.6.2002, DW-radio/Albanisch

Nach 100 Minuten hinter verschlossenen Türen traten die alten politischen Kontrahenten Fatos Nano und Sali Berisha mit einem Lächeln vor die Journalisten. Sie machten sogar Scherze, als wollten sie den Charakter des Gesprächs optimistisch darstellen. Berisha sagte lakonisch, man habe sich darauf verständigt, den Medien wenig über die Ergebnisse des Gesprächs weiterzugeben. Der Oppositionschef bezeichnete die Gespräche als nützlich und sagte, dass sie weitergehen würden.

(Berisha) "Der Wille, unsere jeweiligen Positionen in Bezug auf den im Konsens zu bestimmenden Präsidenten anzunähern, ist da. Wir haben uns geeinigt, dass auf dieses Treffen ein weiteres folgen wird. Ich halte das für nützlich."

Aber auch der Vorsitzende der Sozialistischen Partei hat sein Versprechen gehalten, nichts über den Inhalt der Gespräche zu verraten. Trotzdem konnte er die Zufriedenheit über den guten Verlauf der bisherigen Gespräche nicht verheimlichen.

(Nano) "Wir haben heute einen Verhandlungsprozess zwischen der Regierungsmehrheit und der Opposition in Gang gebracht, der sehr versprechend ist und der weitergehen wird. Nachdem wir uns mit den jeweiligen Optionen vertraut gemacht haben, die ja auch dem Publikum bekannt sind, haben wir die Modalitäten erörtert, wie der gute Wille, den Präsidenten im Konsens zu wählen, in die Form eines normalen Verfahrens zu bringen ist, das die europäischen Prinzipien und die der albanischen Verfassung beachtet."

Neben Nano saßen für die parlamentarische Mehrheit auch der Generalsekretär der Sozialistischen Partei, Gramoz Ruci, und der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (PSD), Skender Gjinushi, am Verhandlungstisch. Die Oppositionsparteien wurden vom Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Sali Berisha, dem Vorsitzenden der Republikanischen Partei, Fatmir Mediu, und Genc Pollo, dem Vorsitzenden der Demokratischen Partei der Reformer, PDr, vertreten. Genc Pollo meint, die Gespräche hätten zwar Fortschritte gezeigt, die Haltungen lägen jedoch noch auseinander.

(Pollo) "Es gibt Fortschritte, und der Prozess der Suche nach Kriterien für die von allen Seiten unterstützte Wahl des neuen Präsidenten ist vorangekommen. Wir sind aber noch weit von einem Ergebnis entfernt, und das ist ein Prozess, der einer breiten Unterstützung bedarf. (...)" (MK)