Albanerpartei BDI in Mazedonien sieht bei Scheitern des Ohrid-Prozesses Gefahr für die Existenz Mazedoniens
10. September 2003Bonn, 10.9.2003, DW-radio / Albanisch
Die BDI (Demokratische Union für Integration, mazedon. Abkürzung DUI – MD) hat gestern (9.9.) eine Krisensitzung einberufen, auf der über die jüngsten Operationen der Polizei diskutiert wurde.
Anwesend waren unter anderem Parlamentarier, Minister und stellvertretende Minister der genannten Partei. Sie fassten den Beschluss, dass die Reformen, die sich auf das Abkommen von Oher (Ohrid – MD) stützen, im Detail und ohne Verzögerung realisiert werden müssen.
Die BDI ist sich im klaren, dass sie die Bekanntschaft von rückwärts gewandten Strukturen machen wird. Bei den Gesprächen mit ihrem Koalitionspartner hat die BDI immer betont, dass die Reformen notwendig für die Stabilisierung des Landes nach den Geschehnissen im Jahr 2001 sind. Priorität für die BDI hatte immer die Reform der Sicherheitssysteme und der Verteidigung. Die letzten Ereignisse zeigen jedoch, dass dieser Prozess nicht voranschreitet.
Die BDI ist fest entschlossen, diese Prioritäten bis zum Ende zu verfolgen und umzusetzen, da sie auch die volle Unterstützung der NATO, der USA und der EU hat, die genauso wie die BDI auch für die vollständige Umsetzung der Reformen aus dem Abkommen von Oher sind. Im Falle eines Versagens bei der Erfüllung und Umsetzung des Abkommens von Oher könnte die Existenz Mazedoniens als Land in Frage gestellt werden.
Die jüngsten Vorfälle haben sich vor Beginn der Gespräche zwischen Prishtina und Belgrad und während des Verfahrens zur Verabschiedung der wichtigsten Gesetze zum Abkommen von Oher sowie während der Intensivierung der Zusammenarbeit der an der Adriatischen Charta beteiligten Länder ereignet. Diese obengenanten Prozesse haben die Gegner der Lösung der albanischen Frage auf dem Balkan provoziert und in Bewegung gesetzt. Diese Kreise unterstützen die These, dass die Unabhängigkeit Kosovas zur Destabilisierung Mazedoniens und der Nachbarstaaten führen wird, so die Auffassung der BDI. (Übersetzung: Artur Gielbeg) (MK)