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Abchasien-Flüchtlinge fordern Abzug der russischen Friedenskräfte

22. Januar 2002

– UN-Vertreter sieht keine Möglichkeit, die Friedenskräfte zu ersetzen

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Tiflis, 22.1.2002, SAKINFORM

SAKINFORM, russ., 22.1.2002

Die Protestaktion an der Brücke über den Fluss Inguri, die von Flüchtlingen aus Abchasien organisiert wird, die vorrübergehend im Bezirk Sugdid leben, dauert an. Den Potesten haben sich auch Veteranen des Abchasienkriegs, georgische Partisanen und Vertreter der legitimen Staatsmacht der autonomen Republik angeschlossen. Die Teilnehmer der Aktion hatten anfangs die Verlegung der russischen Friedenskräfte aus dem Bezirk Gal in den Bezirk Otschamtschir gefordert, Heute bestehen sie jedoch auf einem vollständigen Abzug der russischen Friedenskräfte und der UN-Beobachtermission aus der Konfliktzone, da sie ihrer Meinung nach der Konfliktregelung im Wege stehen. Die Teilnehmer der Protestaktion erklärten, sie würden den Verkehr über die Brücke so lange blockieren, bis ihre Forderungen erfüllt würden. Die Aktion schafft für die russischen Friedenskräfte und die internationalen Beobachter ernste Probleme, da sie aus dem Bezirk Sugdid mit Lebensmitteln versorgt werden.

SAKINFORM, russ., 22.1.2002

Gestern haben Flüchtlinge aus der abchasischen Konfliktzone, die vorrübergehend in der Feriensiedlung Zchenti nahe der georgischen Hauptstadt untergebracht sind, eine Protestaktion durchgeführt. Sie blockierten die Hauptverkehrsstraße, die Tiflis mit der Feriensiedlung verbindet. Die Teilnehmer der Aktion verlangten ein Treffen mit Mitgliedern des Sicherheitsrates, die dazu aufgefordert werden sollten, den Abzug der russischen Friedenskräfte aus Abchasien zu beschließen. Am späten Abend zogen die Teilnehmer der Aktion vor das Regierungsgebäude. Es gelang ihnen jedoch nicht, sich mit Mitgliedern des Sicherheitsrates zu treffen. Die Flüchtlinge bekräftigten ihre Absicht, ihre Forderungen durchzusetzen. Sie erklärten, ihre Aktion in Tiflis sei zur Unterstützung der Aktion in Sugdid organisiert worden, die landesweite Ausmaße annehmen könnte. Die Aktion in Tiflis dauert an.

SAKINFORM, russ., 22.1.2002

Der georgische Präsident Eduard Schewardnadse hat gestern (21.1.) den Sondervertreter des UN-Generalsekretärs zur Regelung des Abchasien-Konflikts, Dieter Boden, empfangen. Heute (22.1.) fliegt Dieter Boden nach New York, wo er auf der Sitzung des UN-Sicherheitsrates einen Bericht über die Lage in Abchasien vorlegen wird. Dieter Boden erklärte vor Journalisten, ein Ersatz für die russischen Friedenskräfte in der Konfliktzone sei derzeit nicht möglich. Er ist der Ansicht, dass "im Rahmen des festgelegten Verfahrens" das Mandat der russischen Friedenskräfte in Abchasien verändert werden könnte. (MO)