80 Jahre nach Kriegsende: Nachkriegsordnung unter Druck
Der Zweite Weltkrieg forderte über 60 Millionen Menschenleben, zerstörte ganze Städte und hinterließ Europa wirtschaftlich am Boden. Die USA, die im Krieg wirtschaftlich profitierten, übernahmen nach 1945 die Führungsrolle im sogenannten Westen. Ziel war es, einen weiteren Weltkrieg zu verhindern und den Kommunismus einzudämmen. Gemeinsam mit Großbritannien etablierten sie eine multilaterale Weltordnung, die auf Zusammenarbeit, Sicherheit und wirtschaftlicher Stabilität beruhte. Dazu gehörten die Gründung der NATO, der Vereinten Nationen sowie Institutionen wie Weltbank undWHO. Der US-Dollar wurde zur Leitwährung, das Bretton-Woods-System sollte globale Krisen verhindern.
Die USA waren jahrzehntelang das Rückgrat der westlichen Sicherheits- und Wirtschaftsordnung. Doch mit dem wachsenden Wohlstand Europas und stagnierenden Verteidigungsausgaben wuchs der Unmut in Washington. Der russische Angriff auf die Ukraine 2022 führte zu einem Umdenken in der NATO - viele Länder erhöhten ihre Militärausgaben. Doch unter US-Präsident Donald Trump änderte sich der Kurs drastisch.