50 Jahre europäische Raumfahrt: Happy Birthday, ESA!
Die Europäische Weltraumorganisation feiert runden Geburtstag. Die ESA koordiniert die europäische Raumfahrt von 23 Mitgliedstaaten. Ein Rückblick auf die größten Erfolge - und die peinlichsten Misserfolge.
HEOS - Erster Europäer im All
HEOS-1 (Highly Eccentric Orbit Satellite) war der erste europäische Satellit im Weltraum. Er wurde am 5. Dezember 1968 gestartet und sollte die Magnetfelder der Erde sowie die von der Sonne ausgehende kosmische Strahlung und den Sonnenwind untersuchen. Verantwortlich für den Satelliten war die European Space Research Organisation (ESRO) - eine Vorgänger-Organisation der ESA.
COS-B - Die erste ESA-Mission
Das erste Mal im All unterwegs war die ESA mit dem Satellit COS-B von 1975 bis 1982. Sein Name steht für Cosmic Ray Satellite B. Die Weltraumagentur untersuchte damit Gammastrahlung im Weltall. Diese extrem energiereiche Strahlung wird frei, wenn radioaktive Elemente zerfallen. Mit COS-B entstand die erste Karte von Gammastrahlung in der Milchstraße.
Ariane - Rakete zu den Sternen
Der Weltraumbahnhof der ESA liegt in Kourou, Französisch-Guyana, im Norden Südamerikas. Als Trägersysteme für Satelliten und Sonden nutzt die ESA Raketen des Typs Ariane 5, der extra für die ESA entwickelt wurde. Der erste Start einer Ariane-5-Rakete im Jahr 1997 schlug allerdings fehl: Sie sprengte sich aufgrund eines Softwarefehlers selbst in die Luft.
Giotto - Ein Komet aus nächste Nähe
Der Halleysche Komet kehrt einmal alle 75-76 Jahre in unser Sonnensystem zurück. Im Jahr 1986 war eine europäische Sonde vor Ort, um das Geschehen einzufangen. Die Sonde mit dem Namen Giotto schickte mehr als 2000 Bilder des kosmischen Besuchers zurück zur Erde.
Ulysses - Heiße Begegnungen
1990 startete die ESA ihre Raumsonde Ulysses, um die Sonne zu untersuchen - die Polarregionen der Sonne, ihr Magnetfeld und den Sonnenwind. Dies war eine von vielen Missionen, bei denen die ESA mit ihrem amerikanischen Pendant, der NASA, zusammengearbeitet hat.
Hubble - Atemberaubende Bilder
Ebenfalls 1990 starteten ESA und NASA eine zweite Zusammenarbeit: Gemeinsam schickten sie das Hubble-Weltraumteleskop ins All, um Tausende von Bildern von unserem Sonnensystem und darüber hinaus aufzunehmen. Darunter befanden sich auch einige der detailliertesten Bilder von anderen Planeten unseres Sonnensystems, die die Weltraumforschung revolutionierten.
Haigneré - Die Wegbereiterin
Im Jahr 2001 erreichte Claudie Haigneré als erste Europäerin den Weltraum. Die Neurowissenschaftlerin war Mitglied des Europäischen Astronautenkorps mit Sitz in Köln und wurde der russischen Mission Andromède zugeteilt. Während ihres achttägigen Aufenthalts auf der Internationalen Raumstation führte Haigneré Forschungsarbeiten für die französische Raumfahrtbehörde CNES durch.
Mars Express - ESA auf dem roten Nachbarn
2003 startete die ESA-Mission Mars Express, die erste europäische Marssonde. Sie hat unter anderem Ausrüstung dabei, um nach Wasservorkommen auf dem Mars zu suchen und ist noch immer fleißig im Einsatz.
Besuch auf einem Saturnmond
Die Sonde Huygens - Teil eines ESA-NASA-Projekts - landete im Jahr 2005 nach fast achtjährigem Flug auf der Oberfläche des größten Saturnmondes Titan. Sie fotografierte die Oberfläche und führte chemische Analysen durch. Huygens ist damit die erste Sonde, die auf dem Boden eines Körpers im äußeren Sonnensystem aufsetzte.
Panne bei der Eissonde
Der Forschungssatellit Cryosat sollte die Dicke der polaren Eisschicht messen. Aufgrund eines fehlerhaften Steuerungsalgorithmus erreichte der Satellit aber seine Umlaufbahn nicht und stürzte im Jahr 2005 ins Nordpolarmeer. 2010 startete die ESA den Ersatz-Satelliten Cryosat-2.
Forschungsstation hoch oben
2008 schickte die ESA ihr Weltraumlabor Columbus zur Internationalen Raumstation ISS. In dem Mehrzwecklabor forschen Wissenschaftler unter Bedingungen der Schwerelosigkeit.
Rosetta - Landung auf einem Kometen
Die Rosetta-Mission ist eine der größten Errungenschaften der ESA. Ihr Tandem-Landefahrzeug Philae setzte 2014 auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko auf. Eine Meisterleistung!
Copernicus - Blick auf die Erde
Die Copernicus-Satellitenfamilie gehört zu den fortschrittlichsten Klimaüberwachungsdiensten. Die Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-1 A und B beobachten aus 700 Kilometer Höhe Extremwetterereignisse oder die Auswirkungen der Klimaveränderungen. Hier die grafische Darstellung eines Ozonlochs über der Antarktis.
Galileo - Konkurrenz für GPS
Das Satellitennavigationssystem Galileo soll weltweit Daten zur genauen Positionsbestimmung liefern. Die Hoffnung: Es soll genauer sein als das US-amerikanische GPS. Das Gemeinschaftsprojekt zwischen EU und ESA besteht aus mehreren Satelliten. Zwei davon - Doresa und Milena - wurden allerdings 2014 in der falschen Umlaufbahn ausgesetzt.
Gaia - Der Blick in unsere Nachbarschaft
Gaia war eine zehn Jahre dauernde Mission, die 2014 startete, um zwei Milliarden Sterne in der Milchstraße zu beobachten und eine 3D-Karte unserer Galaxie zu erstellen.
BepiColombo - Auf dem Weg zum Merkur
Die Raumsonde BepiColombo ist auf dem Weg zum Merkur, wo sie im November 2026 ankommen soll. Es ist die bislang komplexeste Mission zur Überwachung des ersten Planeten in unserem Sonnensystem.
James Webb Weltraumteleskop - Ein Superbeobachter
Das James-Webb-Weltraumteleskop ist eine der wichtigsten Initiativen, die von der ESA, der NASA und der kanadischen Weltraumbehörde entwickelt wurden. Das Teleskop wurde 2021 mit einer Ariane-5-Rakete ins All geschossen und hat seitdem die detailliertesten Bilder unseres Sonnensystems und unserer Galaxie geliefert, die es je gab.
Euclid - Europas großer Kartenmacher
Euclid hat die Aufgabe, als fotografische Zeitmaschine zu arbeiten und Milliarden von Galaxien zu kartieren, von denen einige zehn Milliarden Lichtjahre entfernt sind. So sollen eine detaillierte Karte des Universums erstellt und die Rolle der dunklen Materie und dunklen Energie erforscht werden.