15 Prozent aller Medikamente in Usbekistan sind Fälschungen
10. März 2003Den Rechtsschutzorganen Usbekistans ist ein Schlag gegen Hersteller illegaler Medikamente gelungen. Es berichtet Jurij Tschernogajew:
Der Nationale Sicherheitsdienst Usbekistans und die Steuerbehörde in der Stadt Namangan haben die illegale Produktion von Medikamenten gestoppt. Es handelt sich um eines der größten illegalen Unternehmen, das in jüngster Zeit entdeckt wurde. Die Produktionsstätte befand sich im Keller der privaten Apotheke "Dilorom", die über alles verfügte, um gefälschte Medikamente herzustellen und diese auch entsprechend zu verpacken. Unter anderem befindet sich unter den Stoffen, die als Beweismittel beschlagnahmt wurden, ein Pulver - angeblich Penizillin - das in 4500 für den Verkauf fertigen Fläschchen abgefüllt ist. Was sich tatsächlich für ein Pulver in den Fläschchen befindet, konnte sogar das Labor der Miliz nicht feststellen. Mitarbeiter der Rechtsschutzorgane erklärten lediglich, dass das Pulver Stoffe enthalte, die für den Menschen tödlich sein könnten. In der Apotheke wurden auch Psychopharmaka verkauft. Unterlagen der Apotheke ist zu entnehmen, dass mit gefälschten Medikamenten bis zu einer Million usbekische Som verdient wurden. Nach Angaben der Abteilung zur Überwachung der Qualität von Medikamenten beim Gesundheitsministerium sind etwa 15 Prozent aller in Usbekistan verkauften Medikamente gefälscht. Jüngst war es den Rechtsschutzorganen gelungen, den größten Schwarzmark für Medikamente im Gebiet Choresm aufzudecken. Dorthin kamen Eigentümer privater Apotheken aus dem ganzen Land, um Medikamente einzukaufen. Wie es sich herausstellte, handelte es sich bei den meisten Medikamenten um Schmuggelware aus Indien. (MO)