145 albanische Gefangene aus Serbien in das Kosovo überstellt
27. März 2002Pristina, 26.3.2002, RADIO 21, engl.
Tausende Menschen haben heute Nachmittag (26.3.) auf die Rückkehr der letzten 145 albanischen Gefangenen nach Kosova, die in serbischen Gefängnissen litten, gewartet. Die Gefangenen, die von den Belgrader Behörden auf der Grundlage einer Vereinbarung mit der UN-Mission in Kosova entlassen worden waren, wurden gegen 17.00 Uhr der UN übergeben und werden dann in das Gefängnis Dubrava gebracht. Ein Teil der Gefangenen wird den Rest seiner Strafen verbüßen, während diejenigen, denen politische Straftaten zur Last gelegt wurden, frei gelassen werden. (...)
RADIO 21, engl., 26.3.2002
Unmittelbar nach der Entlassung der albanischen Gefangenen (aus serbischer Haft – MD) hat der Präsident von Kosova, Ibrahim Rugova, erklärt, die meisten von ihnen seien Geiseln des Krieges und keine gewöhnlichen Verbrecher. "Die Sache wird geprüft, da Belgrad mitgeteilt hat, dass es etliche Häftlinge gibt, die wegen gewöhnlicher Verbrechen verurteilt wurden. Die Wahrheit ist aber, dass die meisten Kriegsgeiseln waren und nach und nach frei gelassen werden. Wir werden diese Frage prüfen, da sie sich hier in der Hand der Justiz Kosovas befinden. Erneute Verurteilungen wird es nicht geben", erklärte Rugova. (...)
RADIO 21, engl., 26.3.2002
Premierminister Bajram Rexhepi hat am Dienstag die Entlassung albanischer Gefangener aus serbischen Gefängnissen begrüßt. Er bezeichnete die Entlassung als verspätete Gerechtigkeit, aber spät sei besser als nie. "Es ist wichtig, dass alle Kosovaren von dort zurückkehren, und natürlich werden die politischen Gefangenen und die Entführten sofort oder nach ein oder zwei Tagen freigelassen. Wenn jedoch jemand eine Straftat begangen hat, dann ist das ein Fall für die Gerichte", sagte Rexhepi. Nach seinen Worten gibt es offiziell keinen Austausch. "Sowohl die UNMIK als auch Herr Steiner geben an, dass es einen Austausch gebe. Falls es jemand aus humanitären Gründen gestattet wird, näher bei seiner Familie zu sein, dann ist das ein völkerrechtlicher Fall und wir werden das beachten. An der Aufklärung des Schicksals der vermissten Personen sollte Kosova mitarbeiten, in gemeinsamen Gruppen mit der UNMIK und der serbischen Regierung. Wir werden unser Bestes tun, um das Schicksal der Vermissten aufzuklären. (MK)