10 "Verschwörer" in Turkmenistan verurteilt
21. Januar 2003Moskau, 21.1.2003, ISWESTIJA, russ.
Am Montag (20.1.) sind in Aschgabad zehn weitere Personen, denen die Beteiligung am Attentat gegen den turkmenischen Präsidenten Saparmurat Nijasow vorgeworfen wird, zu langen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Unter ihnen befinden sich auch die Brüder Iklymow – Arasmamed, Amanmuhamed und Iklym. Deren in Schweden lebender Verwandter Saparmurat Iklymow, der einer der Führer der turkmenischen Opposition ist und der von den turkmenischen Geheimdiensten als "schlimmster Feind des Staatsoberhauptes und als gefährlicher Verschwörer" bezeichnet wird, ist in Anbetracht der Tatsache, dass die Weltgemeinschaft sich gegenüber dem Genozid in Turkmenistan gleichgültig verhält, in einen unbefristeten Hungerstreik getreten.
In Aschgabad wurde mitgeteilt, dass insgesamt 65 "Verschwörer" festgenommen worden seien. Davon seien 16 ausländische Staatsbürger, darunter fünf russische und sechs türkische. (...) Über völlig andere Angaben verfügt die Opposition. Ihren Informationen zufolge nahmen die Geheimdienste des Landes auf Grundlage des fabrizierten Vorwurfs "Anschlag auf das Leben des Präsidenten" am 25. November mehr als 100 Personen allein aus der Familie Iklymow fest. Unter ihnen würden sich alte Menschen und Minderjährige befinden. Alle festgenommenen Personen würden gefoltert.
In einem Interview sagte Saparmurat Iklymow der Iswestija: "Mein jüngerer Bruder Ilkym ist zu lebenslangem Freiheitsentzug verurteilt worden. Die beiden anderen Brüder haben 20 Jahre bekommen. Der ältere, Amanmuhamed, so sagten die Verwandten, erklärte vor Gericht, er sei von den Ermittlern gefoltert worden. Die Verhandlung war nicht öffentlich und kein Menschenrechtler im Westen oder in Russland wird von diesen Verbrechen hören. Alle unsere Aufrufe an die Weltgemeinschaft, Nijasow unter Druck zu setzen und den Terror gegen das turkmenische Volk zu beenden, haben auf den Tyrannen bislang nicht gewirkt. (...) Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst und erkläre, dass viele der festgenommenen Regimegegner bereits tot sind, darunter möglicherweise auch Boris Schichmuradow. Deswegen habe ich beschlossen, in einen unbefristeten Hungerstreit zu treten." (...) (MO)