Der Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 und der darauffolgende Gaza-Krieg haben die Welt stark polarisiert. Das hat Folgen, auch im kulturellen Bereich. Der Druck auf Künstler und Intellektuelle, Stellung zu beziehen, wächst. Einerseits beklagen Künstler, dass jeder, der scharfe Kritik an Israel übt, schnell des Antisemitismus bezichtigt wird – insbesondere in Deutschland, das sich nach dem Holocaust in einer besonderen Verantwortung gegenüber Israel sieht. Dennoch finden zahlreiche pro-palästinensische Demonstrationen auf den Straßen und vor Universitäten statt, darunter auch wütende Demonstrationen gegen Israel. Andere Intellektuelle stellen fest, dass es keine Solidarität mit den israelischen Opfern gibt, und beklagen, dass nur Israel scharfer Kritik ausgesetzt sei. Eine fruchtbare Debatte scheint noch in weiter Ferne. Wie kommt diese tiefe Spaltung zustande? Und gibt es einen Ausweg?
Wir treffen Kulturschaffende mit kontroversen Positionen, wie die französisch-israelische Schriftstellerin Eva Illouz, die südafrikanisch-jüdische Künstlerin Candice Breitz, den palästinensischen Fotografen Steve Sabella und die deutsch-palästinensische Schriftstellerin Joanna Othman. Wir fragen uns, wie Dialog und Verständnis möglich bleiben können: Trotz des tiefen Traumas auf beiden Seiten gibt es Menschen, die versuchen, das Unmögliche zu erreichen.