Deutschland braucht Fachkräfte. Viele Flüchtlinge stehen für eine Beschäftigung zur Verfügung. Doch nach einem Jahr finden nur 7 % von ihnen eine Stelle. Das liegt unter anderem an deutschen Gesetzen und Vorschriften, die die Einstellung von Flüchtlingen verzögern, sowie an langwierigen Asylverfahren. Wie kann dieser Prozess beschleunigt werden?
Michael Mag ist IT-Berater. Er engagiert sich ehrenamtlich an der ReDI School in München. Wer sich bewirbt, muss vor allem große Begeisterung mitbringen. Flüchtlinge und andere Einwanderer finden so schnell einen Ausbildungsplatz im IT-Bereich. Was Mag besonders beeindruckt, ist der Wunsch aller, im Leben erfolgreich zu sein und neu anzufangen. Er unterstützt sie dabei.
Neben Programmierkursen, Praxisprojekten und Bewerbungstrainings bietet die Schule gute Kontakte zum Arbeitsmarkt – ein großer Vorteil. Qualifizierte Absolventen finden problemlos einen Job, auch wenn die bürokratischen Verfahren länger dauern. Die meisten finden innerhalb von etwa anderthalb Jahren eine Anstellung. Nadya Andrushenko aus der Ukraine ist beispielsweise sehr froh, endlich einen Job gefunden zu haben, obwohl ihr Beruf als Anwältin in Deutschland nicht anerkannt ist.
In Saarbrücken unterstützt Stefanie Walczyk-Manstein Flüchtlinge und Migranten mit dem einjährigen Programm „Visionen für den Neustart“ auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Manstein ist überzeugt, dass das Potenzial der Neuankömmlinge erkannt wird und sie die Möglichkeit haben, es auch in Deutschland gesellschaftlich zu nutzen. Ihr Erfolgsrezept: individuelle Unterstützung in unternehmerischen Fragen, Orientierung im deutschen Bürokratie-Dschungel und die Vermittlung von Kontakten zu potenziellen Kunden und Investoren.
Reza Haidari hat sein Ziel erreicht. Vor seiner Flucht vor den Taliban war er stellvertretender Energieminister Afghanistans. Das Programm „Visions for Restart“ unterstützte ihn bei der Gründung seines eigenen Unternehmens. Haidari berät nun Unternehmen, die ihren CO2-Ausstoß reduzieren wollen.